Testverfahren
Weitere Indikationen, Vorteile, Referenzkonzentration, Genauigkeit und Empfindlichkeit, Methode, Probenmaterial, Kurzbedienungsanleitung
Weitere Indikationen
- Diagnose/Ausschluss einer Pankreasbeteiligung bei Abdominalschmerzen
- Diagnose/Ausschluss von exokriner Pankreasinsuffizienz verursacht durch z.B. chronische Pankreatitis, Pankreastumor, Papillenstenose
- überprüfung der exokrinen Kapazität der Bauchspeicheldrüse bei endokriner Pankreasinsuffizienz (Diabetes mellitus)
- überprüfung der Pankreasfunktion bei Gallensteinpatienten
- Erkennung einer Pankreasinsuffizienz im Rahmen einer Mukoviszidose (ca. 85% der Mukoviszidosepatienten haben eine exokrine Pankreasinsuffizienz)
- Differentialdiagnostische Abgrenzung gegenüber gastrointestinalen Allergien, Lactoseintoleranz
- Verlaufskontrolle bei Patienten mit leichter Pankreasinsuffizienz
Vorteile
Im Vergleich zu anderen Parametern der Pankreasdiagnostik (Chymotrypsinaktivität im Stuhl zur Diagnose einer exokrinen Pankreasinsuffizienz sowie Amylase- und Lipaseaktivität im Serum zur Diagnose der akuten Pankreatitis) bietet die quantitative Bestimmung der E1 entscheidende Vorteile:
- E1 ist absolut pankreasspezifisch.
- E1 ist darmstabil, d.h. die Konzentration der E1 im Stuhl spiegelt in idealer Weise die Sekretionsleistung des Pankreas wider (Diagnose oder Ausschluss einer exokrinen Pankreasinsuffizienz).
- Die E1 Bestimmung korreliert mit dem Goldstandard, dem invasiven Sekretin-Pankreozymintest bzw. Sekretin-Caeruleintest.
- Die intraindividuelle Variation der fäkalen E1 Konzentration ist gering.
- Eine Substitutionstherapie hat keinen Einfluß auf das Testergebnis. Die im Test verwendeten monoklonalen Antikörper erkennen nicht Elastasen tierischen Ursprungs, die z.B. in Substitutionspräparaten enthalten sind.
- Die hohe Stabilität der pankreatischen Elastase 1 erlaubt einen problemlosen Postversand
Referenzkonzentration
Für Erwachsene und Kinder nach dem ersten Lebensmonat:
- Werte größer 200 µg Elastase/g Stuhl weisen auf eine normale Pankreasfunktion hin.
- Werte kleiner 200 µg Elastase/g Stuhl weisen auf eine Pankreasinsuffizienz hin.
Hohe Genauigkeit und Empfindlichkeit
Spezifität: 93% Sensitivität: 93%
Methode
Sandwich-ELISA mit zwei monoklonalen Antikörpern, die hochspezifisch die humane pankreatische Elastase 1 erkennen.
Die Standard-Mikrotitierplatte (96 Kavitäten) besteht aus 12 brechbaren Einzelstreifen mit je 8 Kavitäten. Je Platte können 42 Patientenproben in Doppelbestimmung gemessen werden.
Probenmaterial
- Eine erbsengroße Stuhlprobe (etwa 100 mg, kein Sammelstuhl) reicht
- Substitutionstherapie hat keinen Einfluß auf das Testergebnis
- Geringe intraindividuelle Variation von Tag zu Tag
- Die Proben sind nach Postversand im Labor bei 4 – 8°C 3 Tage haltbar und bei -20°C bis zu einem Jahr
- Unverdünnte Stuhlextrakte sind 1 Tag bei 4 – 8°C haltbar
Kurzanleitung für den routinierten Anwender
Wichtig: Die Kurzanleitung ersetzt nicht die ausführliche und detaillierte Testanleitung!
- Vorbereitung des Proben-/Waschpuffers und des Extraktionspuffers
- Stuhl mit Extraktionspuffer homogenisieren/extrahieren
- Stuhlextrakt in Proben-/Waschpuffer verdünnen
- je 50 µl Blank, Standards, positive Kontrolle und Proben als Doppelbestimmung in ELISA-Platte pipettieren
- 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubieren
- Waschen
- je 50 µl anti E1-bio-POD-Streptavidin-Komplex (gebrauchsfertig)
- 15 Minuten bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubieren
- Waschen
- 100 µl Substratlösung (gebrauchsfertig)
- 15 Minuten bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubieren
- Zugabe von 100 µl Stopplösung (gebrauchsfertig)
- Extinktionsbestimmung bei OD405 oder OD405 – OD492
- Auswertung mittels Standardkurve auf log-log-Skalierung